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Prostata Erkrankungen
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Symbolbild

Immer noch gehen zu wenige Männer zur Vorsorgeuntersuchung der Prostata, obwohl dabei viele Erkrankungen frühzeitig erkannt und somit schneller geheilt werden können. – Warum sich das ändern muss.

Die Prostata (auch Vorsteherdrüse genannt) gehört zu den inneren Geschlechtsorganen des Mannes. Sie hat etwa die Größe einer Kastanie, wiegt in gesundem Zustand 20 bis 30 Gramm und liegt direkt unter der Harnblase über der Beckenbodenmuskulatur und umschließt die Harnröhre. In der Prostata entsteht ein Sekret, das zusammen mit den Samenzellen das Sperma bildet.

Häufige Erkrankungen der Prostata

Spätestens ab 45 Jahren sollten Männer einmal jährlich zur Vorsorgeuntersuchung beim Urologen gehen, bei der die Prostata auf Vergrößerung hin untersucht (abgetastet) wird. Viele Prostataleiden haben bei frühzeitiger Entdeckung und Behandlung gute Heilungschancen. Spätestens, wenn typische Symptome wie häufiger Harndrang oder Schmerzen auftreten, sollten Männer einen Arzt aufsuchen.

Prostataentzündung (auch Prostatitis oder Prostatitis-Syndrom)

Laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) erkranken jährlich statistisch gesehen rund 3,8 von 1.000 Männern zwischen 18 und 74 Jahren an einer Prostataentzündung. Bei ca. 30 Prozent dauert diese länger als ein Jahr. Durchschnittlich sind die Erkrankten bei der Diagnose zwischen 40 und 50 Jahre alt. Die Entzündung kann sehr hartnäckig sein und immer wieder auftreten, im schlimmsten Fall wird sie chronisch. Dann sind allerdings die Symptome nicht mehr so stark ausgeprägt, sondern nur noch in milderer Form vorhanden.

Die Prostataentzündung äußert sich durch folgende Symptome:

– Schwierigkeiten beim Urinieren (kommt nicht oder tröpfelt nur)
– Dünner Harnstrahl
– Häufiger Harndrang, insbesondere nachts
– Schmerzen beim Wasserlassen und beim Stuhlgang, im Bereich der Blase, des Damms, des Rückens oder der Leiste, am Penis oder Hoden, beim Samenerguss
– Oft auch starke Schmerzen im Leisten-, Anal- oder Dammbereich
– Blut im Urin oder Sperma
– Schwäche und Krankheitsgefühl
– Hohes Fieber und Schüttelfrost
Häufig lösen Bakterien eine Prostataentzündung aus. Meistens handelt es sich um Darmkeime, die über die Harnröhre in die Prostata gelangen. Auch eine Entzündung der Harnröhre (Urethritis) oder der Harnblase (Zystitis) kann der Ursprung sein. Es gibt einige begünstigende Faktoren:
– Vorhautverengung
– Andere Erkrankungen wie verschiedene Geschlechtskrankheiten, Erkrankungen des zentralen Nervensystems oder Diabetes
– Verengung der ableitenden Prostatawege
Eine entzündete Prostata ist angeschwollen und schmerzempfindlich. Dies kann der Arzt bei einer Tastuntersuchung feststellen. Um den Verdacht zu erhärten, kann eine spezielle Urinauswertung (Viergläserprobe) erfolgen. So lässt sich feststellen, in welchem Teil der Harnwege die Entzündung sitzt.

Weitere Untersuchungsmöglichkeiten: Auswertung von Ejakulat und Blut, Ultraschalluntersuchung oder Computertomografie (CT).
Häufig kommen Antibiotika z.B. Cepahlosporine zum Einsatz, wenn Bakterien die Ursache sind. Wärme in Form von Sitzbädern und Umschlägen tun ebenfalls gut. 

Gegen die Symptome helfen unter anderem sogenannte Alphablocker, sie lindern die Beschwerden sehr schnell beim Wasserlassen, da sie den Harnabfluss erleichtern. Bei starkem Harndrang wirken Anticholinergika. Aber auch die gängigen entzündungs- und schmerzhemmenden Mittel wie Ibuprofen, Acetylsalicylsäure (ASS) oder Diclofenac werden ergänzend verordnet.

Arztbesuch erforderlich

Achtung: Sollte irgendwann gar kein Harn mehr kommen, muss man sofort einen Arzt oder ein Krankenhaus aufsuchen. Bei einem Harnstau können die Nieren schnell dauerhaften Schaden nehmen.

Prostatavergrößerung (benigne Prostatahyperplasie oder BPH)

Nicht immer ist eine Vergrößerung der Prostata als krankhaft anzusehen. Mit dem Alter nimmt die Anzahl der Prostatazellen zu, so wächst sie immer weiter. Ab etwa 50 Jahren kann sie auf diese Art die Harnröhre einengen bzw. auf sie drücken. Laut der Prostata-Hilfe Deutschland leiden etwa 70 Prozent der über 70-jährigen Männer unter einer gutartigen Prostatavergrößerung.

Nicht immer spüren Betroffene Symptome. Es kann jedoch zu folgenden Beschwerden kommen:
– Häufiger Harndrang, vor allem nachts
– Verzögerung beim Wasserlassen
– Schwacher und/oder unterbrochener Harnstrahl, daher dauert das Entleeren der Blase länger
– Das Gefühl einer vollen Blase, auch wenn sie entleert ist
Inkontinenz mit Harnverlust

Auch ohne Symptome kann eine vergrößerte Prostata zu bleibenden Schäden an Blase und Nieren führen. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen decken das Problem frühzeitig auf. Der Arzt kann sie meist schon bei der Tastuntersuchung feststellen. Weitere Ergebnisse liefern gegebenenfalls eine Urinuntersuchung, Bestimmung des PSA-Wertes im Blut, eine Harnstrahlmessung oder eine Ultraschalluntersuchung.

Eine ungesunde Lebensweise mit Rauchen, hohem Alkoholkonsum und starkem Übergewicht kann das Risiko erhöhen, dass sich die Prostata schneller und in höherem Umfang vergrößert.
Je nach Schweregrad wird zwischen drei Stadien unterschieden. Bestehen nur milde oder keine Symptome, muss auch keine Behandlung erfolgen. In dem Fall wird das Wachstum nur regelmäßig kontrolliert. Bei stärkeren Beschwerden können Medikamente helfen und unterstützen. Bei schwereren Fällen hilft eine Operation. Es gibt verschiedene Operationsverfahren (u. a. Laser oder Radiofrequenzwellen), die jeweils auf die individuelle Situation des Patienten abgestimmt werden.
Eine vergrößerte Prostata kann auch eine Störung des Sexuallebens zur Folge haben, Erektionsschwierigkeiten können auftreten. Viele Männer leiden sehr unter dem Gefühl, dass ihre „Manneskraft“ nun nicht mehr funktioniert wie früher. Auch das sollte ein Thema beim Urologen sein. Vor allem gegen Schmerzen beim Geschlechtsverkehr helfen Medikamente. Gegebenenfalls kann auch eine begleitende Psycho- oder Partnertherapie Unterstützung leisten, um die Möglichkeiten für ein weiterhin befriedigendes Sexuallebens zu finden.
Ist die Prostata noch nicht zu sehr vergrößert, helfen in einem frühen Stadium (nach Abklärung durch den Arzt) pflanzliche Arzneimittel sehr gut. Diese Phytopharmaka brauchen mehrere Wochen, bis die Wirkung eintritt und der Patient einen Effekt verspürt. Die Kosten werden leider nicht von der Krankenkasse übernommen. Studien zeigen aber, dass die Compliance überdurchschnittlich hoch ist, da die Lebensqualität aufgrund der sehr guten Wirkung wieder steigt und die Nebenwirkungen gering sind. Eine Kombination mit verschreibungspflichtigen Präparaten ist möglich, sollte jedoch immer vorab mit dem Arzt oder dem Apotheker besprochen werden, um Wechselwirkungen zu vermeiden. Wir beraten Sie gern.

Laut der aktuellen Leitlinie der Urologischen Fachgesellschaft kommen vier Pflanzenextrakte in Frage, nämlich die aus der Sägepalmenfrucht, auch Sabalfrucht genannt, der Brennnesselwurzel, Kürbissamen und Roggenpollen. Besonders gut untersucht ist ein Kombinationspräparat aus Sabalextrakt und Brennesselwurzel, wobei bei allen vier Phytopharmaka die Wirksamkeit in randomisierten, kontrollierten Studien nachgewiesen wurde. Manche von ihnen sind als Arzneimittel zugelassen. Die Wirkung aller Pflanzenextrakte beruht auf ihrem Gehalt an Phyto- beziehungsweise Sitosterolen.

Prostatakrebs (Prostatakarzinom)

Laut dem Zentrum für Krebsregisterdaten stellt Prostatakrebs die häufigste Krebserkrankung bei Männern dar. Die Zahlen in den Industrieländern steigen zwar an, doch die Heilungsaussichten werden auch immer besser, vor allem dank der modernen Früherkennungsmethoden.

Der Tumor tritt meist erst in höherem Alter auf, wächst sehr langsam und breitet sich zunächst innerhalb der Prostata aus, sodass er manchmal erst spät entdeckt wird. Daher ist es wichtig, dass Männer die angebotenen Vorsorgesuntersuchungen regelmäßig wahrnehmen.

Die Symptome ähneln in großen Teilen den Beschwerden bei anderen Erkrankungen der Prostata. Um sicherzugehen, sollten Männern ihren Urologen aufsuchen, wenn sie eines dieser Symptome feststellen.

– Häufiger Harndrang, insbesondere nachts
– Schwacher und/oder unterbrochener Harnstrahl
– Schmerzen oder Brennen beim Wasserlassen
– Schmerzen im Bereich des Beckens, des unteren Rückens oder in der Hüftregion
– Schmerzen während des Geschlechtsverkehrs
– Blut im Urin oder Sperma
– Schwierigkeiten, eine Erektion zu bekommen oder zu halten
Wie bei anderen Krebsarten auch richtet sich die Behandlung nach der Art des Tumors, dem Fortschritt der Krankheit und den individuellen Wünschen des Patienten. Es sind sowohl Chemotherapien, Operationen als auch Strahlentherapie möglich. Auch, wenn der Krebs nicht mehr geheilt werden kann, können viele Patienten mit der richtigen Behandlung noch einige Jahre mit weitgehend guter Lebensqualität verbringen.

Hilfe bei häufigem oder tröpfelndem Harndrang

Häufiger und tröpfelnder Harndrang schränkt die Lebensqualität sehr stark ein. Um diese Beschwerden zu lindern, gibt es viele freiverkäufliche, gut erprobte pflanzliche Präparate. In einigen sind mehrere Wirkstoffe miteinander kombiniert und speziell für die Stärkung der männlichen Blase, der Harnwege und der Prostata entwickelt. Nicht immer handelt es sich dabei um Kapseln oder Tabletten, die Wirkstoffe sind auch in Form von Tee oder Tropfen erhältlich. Ihre Apotheke berät Sie gerne dazu!

Dr.

Ulrike Welslau,

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